Autor des Artikels: Stephen Janetzko |
Die
Vegan-Ernährung
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"Eine
konsequente vegetarische Lebensführung bedeutet, sich ausschließlich
von pflanzlichen Produkten zu ernähren, d.h. vegan zu leben"
Rudolf Meyer
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Kerngedanken:
Lat. vegetare bedeutet „leben, wachsen“. Veganer sind streng vegetarisch
lebende Menschen, die keine Lebensmittel vom Tier essen, und zwar weder
vom lebenden noch vom toten. Hierfür gibt es gleich eine ganze Reihe
von Motiven, z.B. religiöse oder kulturelle Vorschriften, ethische Bedenken
gegen die Massentierhaltung und das Töten von Tieren generell sowie
ökologische und ökonomische Gründe: Um ein Pfund Rindfleisch zu erhalten,
müssen beispielsweise 9-16 Pfund Getreide an die Zuchttiere verfüttert
werden - angesichts des Welthungers eine grobe Verschwendung von Nahrungsmitteln.
Darüberhinaus bestehen gesundheitliche Risiken durch Fleischkonsum und
die dadurch erhöhte Schadstoffaufnahme. Und last not least ist der Mensch
für den Fleischverzehr und Kuhmilchkonsum anatomisch gesehen nicht eben
ideal ausgestattet (vgl. SonnenKost). Auch die Milchproduktion ist heute
untrennbar mit dem Töten von Tieren verbunden - jede Scheibe Käse stammt
von einem in der Regel durch Massentierhaltung gemarterten Tier.
Hintergrund: Bereits von Pythagoras (ca. 570-480 v.Chr.) weiß
man, daß er strenger Vegetarier war. Weitere Prominente Vegetarier sind
Leonardo da Vinci (1492-1519), Thomas Alva Edison (1847-1931), George
Bernard Shaw (1856-1950) und Mahatma Gandhi (1917-1984). Bereits in
der Bibel sagt das 5. Gebot „Du sollst nicht töten“ - was sich die Vegetarier
zu eigen gemacht haben. In Deutschland ist der Vegetarier-Bund Deutschlands
die zentrale Anlaufstelle für alle Vegetarier und Veganer.
Praxis: Nur pflanzliche Produkte nimmt der Veganer zu sich, d.h.
weder Fleisch, Fisch oder Eier noch Milch und Milchprodukte wie Käse,
Joghurt, Quark etc. "Die Grundlage einer solchen Kost ist immer das
reichhaltige Angebot der Natur: Gemüse, Obst, Getreide, Kartoffeln,
Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte und kaltgepreßte Pflanzenöle.“, wie der
Vegetarier-Bund fordert. Vollkornprodukte werden bevorzugt, und die
Rohkost nimmt hier einen großen Stellenwert ein. Übergangsweise kann
das Fleisch auch durch Sojaprodukte ersetzt werden. Unter Veganern sind
übrigens in der Regel fast ausschließlich Menschen anzutreffen, die
nicht rauchen und ebenso auch keinen Alkohol trinken, d.h. generell
bereits schon ein hohes Gesundheitsbewußtsein mitbringen.
Beurteilung: Daß pflanzliche Nahrung Kraft spenden kann, ist ganz
offensichtlich und zeigt sich nicht nur bei Pferd, Rind, Elefant, Gorilla
und anderen großen und starken Tieren, die vegan leben, sondern auch
bei den ungefähr 1% vegetarisch lebenden Menschen in Deutschland. Nur
10% hiervon sind jedoch Veganer. Die Berliner Vegetarier-Studie hat
belegt, daß Vegetarier i.d.R. gesünder sind als ihre fleischessenden
Mitmenschen. Allerdings besteht bei zu einseitiger Kost vor allem die
Gefahr von Eiweiß-, Jod-, Eisen- und Vitamin B12-Mangel. Daß die Vegetarier
sich als die konsequentesten Tierschützer bezeichnen, klingt nur auf
den ersten Blick vernünftig: Würde der Mensch gar nicht töten, wäre
auch dies ein unnatürlicher Eingriff in die natürlichen Abläufe des
Töten und Getötet-Werdens in der Natur. Und bislang hat sich kein Veganer
darüber Gedanken gemacht, wie der Sachverhalt wäre, würde der Mensch
nur rohes Fleisch essen, was zuvor von anderen Tieren getötet wurde.
Man geht heute nämlich davon aus, daß der Mensch in früheren Zeiten
eher ein Aasfresser als ein mordender Jäger gewesen ist - nicht umsonst
hängt man auch heute noch das Fleisch vor dem Verzehr einige Tage oder
sogar Wochen ab...
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