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Fit for Life - Fitonics

Special Diets

Autor des Artikels: Stephen Janetzko

Fit for life - Fitonic

Fitonics fürs Leben

"Die Verdauung der Nahrung verbraucht mehr Energie als Laufen, Schwimmen oder Radeln. Es gibt in der Tat nichts, wozu mehr Energie nötig ist, als für die Verdauung."

Harvey Diamond

Kerngedanken: Da der menschliche Körper zu ca. 70% aus Wasser besteht, sollte unsere Nahrung auch einen ebenso hohen Wasseranteil besitzen. So sollte die Ernährung zu mindestens 70% aus stark wasserhaltiger Rohkost (Obst, Gemüse, Salate) bestehen und zu maximal 30% aus sogenannter „konzentrierter“ Nahrung wie Brot, Getreide, Fleisch, Milchprodukten oder Hülsenfrüchten. Die Mahlzeiten richten sich bei „Fit for Life“ nach natürlichen Körperzyklen: Von 4 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags ist die Ausscheidungsphase, die der Entgiftung dient und nicht gestört werden soll; zwischen 12 und 20 Uhr wird gegessen (Aufnahmephase); von 20 Uhr bis zum nächsten Morgen schlußendlich verdaut und resorbiert (Ausnutzungsphase). Bestimmte Lebensmittelgruppen werden grundsätzlich nicht zusammen verzehrt, z.B. Proteine (eiweißhaltige Nahrung) und Kohlenhydrate (stärkehaltige Nahrung), weil sich die Nahrung dann besser aufschließen läßt. Eine vegetarische Ernährung ohne Milchprodukte wird bevorzugt, ist aber keineswegs Pflicht. Hintergrund: „Fit for Life“ ist eine moderne, zeitgemäße Ausgabe der „Hay`schen Trennkost“, die auf den amerikanischen Arzt Dr. Howard Hay (1866-1940) zurückgeht. Zum ersten Mal wurde dessen Trennkost-Konzept 1907 veröffentlicht. Hay war ein Praktiker, der seine Thesen durch seine persönliche Krankengeschichte (er litt an einer Schrumpfniere) und die erfolgreiche Behandlung seiner Patienten bestätigt sah. In Deutschland wird die alte Hay-Lehre in abgewandelter Form heute noch durch den Homberger Arzt Dr. Thomas Heintze vertreten. Die „Fit for Life“-Lehre des amerikanischen (Ex-)Ehepaars Harvey und Marilyn Diamond ist wahrscheinlich das meistverkaufte Ernährungskonzept des vergangenen Jahrzehnts.
Praxis: Morgens trinkt der typische „Fit-for-Lifer“ bis zum Mittag frische Obstsäfte und ißt reife Früchte, soviel er will (diese fördern die Ausscheidung) - nimmt aber keinen Kaffee oder Schwarztee zu sich. Obst sollte immer auf leeren Magen und für sich gegessen werden, niemals z.B. eine Orange als Dessert, weil dies zu Blähungen und Gärungen im Darm führen könnte. Ein Steak mit Gemüse und Salat wäre eine ordentliche „Fit for Life“-Kombination zu Mittag oder Abend, da Salate und Gemüse als neutrale Lebensmittel gelten. Steak mit Kartoffeln hingegen nicht (Eiweiß plus Kohlenhydrate). „Der menschliche Organismus ist nicht dafür geschaffen, im Magen mehr als eine konzentrierte Nahrung gleichzeitig zu verdauen“, sagen die Diamonds. Es gibt also Fisch oder Reis, Käse oder Brot, Milch oder Getreide usw., und dazu nach Wunsch Gemüse und Salat. Zwischen den Mahlzeiten hält man eine Pause von 3-4 Stunden ein, als Zwischenmahlzeit sind nur frische Gemüse erlaubt.
Beurteilung:
Die Trennkost nach „Fit for Life“ hat gleich mehrere Vorzüge: Erstens kann man im Prinzip stets das essen, was man will - unter Umständen nur eben nicht gleichzeitig. Zweitens gibt es keinerlei mengenmäßige Begrenzung und drittens erhöht sie so ganz nebenbei den Rohkost-Anteil in der Ernährung. Heute ist bekannt, daß die Ernährung nicht, wie ursprünglich in der Trennkost angenommen, eine Säure-/Basen-Angelegenheit ist, sondern in erster Linie ein enzymatischer Vorgang. Aber auch wenn deshalb die Trennung von Proteinen und Kohlenhydraten als wissenschaftlich überholt gilt: Funktionieren tut sie in der Praxis trotzdem gut. Für viele ist „Fit for Life“ ein gangbarer Weg, zumal man immer eine gute Ausrede hat, daß einem selbst ohne Not „die Wurst auch ohne Brot“ schmeckt. Da man nur eine konzentrierte Nahrung pro Mahlzeit ißt, achtet man automatisch besser darauf, was man wirklich essen will, und ißt nicht einfach alles durcheinander. Am Anfang bedarf es etwas Lernzeit für die Aufteilung der Lebensmittel und Speisen in eiweiß- und stärkehaltig. Da es viele Kompromisse für den Normalesser gibt, besteht allerdings auch die Gefahr, wieder in die alten „Ernährungssünden“ abzugleiten.


 

             


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